Nach drei Jahren im dualen Studium: Festveranstaltung der WelfenAkademie endet mit dem berühmten Hütewurf.
Optimismus ist eine Einstellung, die gerade in Krisenzeiten kaum hoch genug eingeschätzt werden kann. Vor diesem Hintergrund passte gut die Abschlussfeier der WelfenAkademie Braunschweig. Im Cremlingen Event Center (CEC) herrschte wieder eine Mischung aus Stolz und Anerkennung. Keine Frage: 52 Absolventen und Absolventinnen des Jahrgangs 2020 gehen als frischgebackene Bachelor of Arts der Betriebswirtschaftslehre optimistisch in die Zukunft.
Das unterstrich auch Ursula Hellert, Vorstandsmitglied der WelfenAkademie (WA). „Durch Corona haben Sie die Hälfte ihrer Ausbildung nicht in Präsenzveranstaltungen erleben dürfen“, sagte sie in ihrer Begrüßung. Das Studium trotzdem gut durchlaufen zu haben, sei aller Ehren wert. „Respekt für ihr Durchhaltevermögen.“
Die neuen Bachelor müssten nun die Akademie als Lebensabschnittspartner hinter sich lassen. „Dabei war noch nie so viel Zukunft wie heute.“ In der Gesellschaft und in der Welt zeichneten sich große Veränderungen ab. „Man kann sie hinnehmen oder sie gestalten – wir setzen auf Sie, auf die künftigen Führungskräfte, dass Sie die Zukunft aktiv angehen.“ Die Situation der Gesellschaft wachse aus dem Wollen und Handeln der jungen Generation, schrieb sie den Absolventren ins Stammbuch. „Sie sind unsere Zukunft.“
In die selbe Richtung sprach Dr. Florian Löbermann. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig nannte vor allem die Chancen, die den jungen Menschen nach ihrem dualen Studium offenstehen. „Unser Land braucht Leistungsträger und Leistungsträgerinnen – ich bin sicher, Ihre Arbeitgeber sind froh, Sie an Bord zu haben.“
Ebenso froh sei er als Vertreter der Industrie- und Handelskammer über die jahrelange Kooperation mit der WA. „Die WelfenAkademie ist eine herausragende Bildungseinrichtung der Region“, unterstrich Dr. Löbermann und nannte verschiedene Bereiche. „Nicht zuletzt arbeiten viele WelfenAkademiker in unseren Ausschüssen mit.“
Fünf Denkanstöße trug er den Absolventen auf einer Wunschliste vor: „1. Sie sind jetzt Fachkräfte – nun ist Optimismus wichtig. 2. Seien Sie nicht scheu – bringen Sie sich ein und geben Sie Impulse. 3. Prüfen Sie die Übernahme eines Ehrenamtes – unsere Gesellschaft braucht solche Menschen. 4. Bleiben Sie bei Informationen kritisch – machen Sie sich am besten selbst ein Bild. 5. Genießen Sie den heutigen Moment und seien Sie stolz.“
Prof. Dr. Uwe Götze erinnerte als Studienleiter der Akademie an die zahllosen Online-Vorlesungen, die es per Zoom gegeben habe. „Im dualen Studium geht es ja ohnehin um zwei unterschiedliche Lernorte – diese Situation wurde durch Corona und das Lernen zuhause nochmal verschärft.“ Das alles habe eine besondere Kraftanstrengung bedeutet. „Meine Hochachtung für Ihre Leistung.“
Humorvoll und selbstironisch ging es zu, als Majlene Pedersen und Lara Kemper (Abschluss 2017) sowie die aktuellen Welfen Kira Wolters und Titus Bötel über ihre Akademie-Erfahrungen sowie die Zeit danach sprachen. Von einer Achterbahnfahrt der Lernerfahrungen war da die Rede, und vom allmorgendlichen Drucker-Marathon. Das „Ende unserer ersten akademischen Reise“ sei durch Corona besonders wertvoll. „Im Grunde ist es wie am Geldmarkt“, kommentierten die Betriebswirte, „ein höheres Risiko bringt auch höhere Rendite.“ Ratschlag der „Alten“ für die „Jungen“: „Bleibt hungrig und motiviert.“
Dann wurde die Jahrgangsbeste ausgezeichnet: Alina Vogel erhielt den mit 500 Euro dotierten Löwenpreis der Braunschweigischen Landessparkasse. Die Ehrung übernahm Bianca Hartmann. In der Laudatio des Arbeitgebers auf die Preisträgerin (Note 1,2) hieß es, Alina Vogel sei ehrgeizig, intelligent, wissbegierig und humorvoll. „Wir sind stolz darauf, Dich in der New Yorker-Familie zu haben.“
Bevor er mit Prof. Dr. Götze die Abschlussurkunden überreichte, ergriff Björn Försterling das Wort. Der neue Akademie-Geschäftsführer betonte den Wert der Freude an der Arbeit: „Wenn die Work Spaß macht, wird aus der Work-Life-Balance eine Life-Life-Balance – etwas Besseres kann Ihnen gar nicht passieren.“ Externe Einflüsse prägten das Leben ebenso wie der Beruf: „Ein Netzwerk aus Freunden und guten Kollegen ist für den Erfolg unabdingbar.“
Und Försterling erklärte, warum jeder Absolvent einen Legostein in der Tasche hatte: „Er steht für den Baustein, der mit der heutigen Verabschiedung zu Ihren Leben dazukommt.“ Ein Stein allein bringe nicht viel. Weitere würden folgen, zum Beispiel Familie, Gesundheit, Umwelt. Als Zeichen des Miteinanders des Abschlussjahrgangs war jeder Absolvent aufgefordert, seinen Stein auf einer Lego-Grundplatte zu positionieren, am Ende 52 Stück. „Auf diese Weise erhalten wird ein einmaliges Kunstwerk, das wir in der Akademie behalten werden.“
Übrigens erhielen jeder Absolvent und jede Absolventin neben der Urkunde eine langstielige Ringelblume überreicht: Ausweislich des Abschlussheftes ein Symbol für Klugheit – und damit ein schönes und treffendes Sinnbild für die WelfenAkademie. Björn Försterling bedankte sich schließlich auf der Bühne bei Marita Haupt, die das Programm der Feier gemeinsam mit Moderator und WA-Absolvent (2005) Sikander Shah sehr kurzweilig aufgestellt hatte.
Den Abschluss der Festveranstaltung bildete der berühmte Hutwurf, zu dem sich alle 52 Absolventinnen und Absolventen vor der Bühne aufstellten.
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